Bei uns muss jeder malen – Einsatz von Storyboards

Eine Methode, die in unseren Workshops regelmäßig für viel Begeisterung sorgt, sind die Storyboards.

Wir befinden uns in der Ideenverfeinerung und bisher haben die Teilnehmer von ihrer Lösungsidee entweder keine konkreten oder teilweise sehr unterschiedliche Vorstellungen. Es wurde viel geredet, diskutiert, aussortiert und auch schon erste Entscheidungen getroffen. Aber so richtig real ist das Produkt oder der Service, den wir später dem potenziellen Kunden zeigen möchten, noch nicht. Also Butter bei die Fische: Wie soll die Lösung denn jetzt konkret aussehen?

Man muss kein Designer sein, um einen Prototypen skizzieren zu können

Ideen lassen sich am besten verdeutlichen und diskutieren, wenn sie so visuell wie möglich sind. So hilft es eine Skizze der groben Lösungsidee anzufertigen, um auf ihrer Basis Feedback einzuholen und weiterzuarbeiten. Doch haben die wenigsten unserer Workshop-Teilnehmer schon mal ein digitales Produkt skizziert oder sind professionelle Designer. Jetzt könnten wir natürlich einen Designer aus unserem Team dazu holen oder selbst Hand anlegen. Jedoch bringt derjenige, der zeichnet, oftmals viel zu sehr seine eigenen Ideen ein und kann das Feedback anderer nur mäßig einfließen lassen. 

Es nützt also nix – Alle müssen zeichnen. Doch mit unseren Storyboards ist das gar kein Problem. Jeder Teilnehmer bekommt fünf Post Its und wird von uns aufgefordert, die Lösungsidee aus seiner Sicht in fünf Szenen zu skizzieren. Wie löst die Idee das Problem vom Kunden? Wie benutzt er die Lösung? Wie wird er auf sie aufmerksam? All das soll im Storyboard zu sehen sein. Oftmals reagieren unsere Teilnehmer bei dieser Aufgabenstellung ein wenig geschockt – „Aber ich kann gar nicht zeichnen!“ hören wir oft. Und das ist auch ok, wir wollen keinen Malwettbewerb gewinnen, sondern jeden Teilnehmer dazu bringen, die Lösungsidee richtig durchzudenken und auf das Essentielle herunterzubrechen. Wenn das gelingt, braucht man kein Albrecht Dürer zu sein, um eine aussagekräftige Skizze anzufertigen.

Und tatsächlich, nach den ersten Strichen fällt es unseren Teilnehmern zusehenst leichter und es kommen teilweise dann doch richtige Kunstwerke zu Stande.

Wir wiederholen die Übung je nach Bedarf noch ein paar Mal, bis die Teilnehmer ein gemeinsames Verständnis von ihrer Idee haben und sich aus vielen Storyboards eine gemeinsame Kundenreise erzählen lässt.

Die Storyboards eignen sich nicht nur, um den Teilnehmern eine weitere Möglichkeit für eine andere Art des Arbeitens zu zeigen, sie sind auch für den weiteren Prozess im Design Thinking wichtig. Sie geben den Teilnehmern einen sanften Einstieg ins Zeichnen, Bauen und Modellieren – Ein wichtiges Element im Erstellen eines Prototypen.

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